Bis ins
17.Jahrhundert befand sich hier, wo der steile und gefahrvolle Anstieg
durch die Schöllenenschlucht beginnt, die Zollstätte von
Uri. Davon zeugt noch heute die 1556 erstellte Zollbrücke mit dem Torbogen im alten Dorfkern. Aus dem Mittelalter stammt auch die alte
Kirche mit dem schlanken Turm. Die neue Pfarrkirche im
neuromanischen Stil wurde 1900 eingeweiht. Die wohl bewegteste Zeit
erlebte Göschenen, als von 1872 bis 1882 der damals mit Abstand grösste
Eisenbahntunnel gebaut wurde. Über Nacht verwandelte sich das kleine
Bergdorf in eine Siedlung mit Tausenden von Fremdarbeitern. Auf dem
Friedhof kann das Denkmal für den 1881 kurz vor dem Durchstich
verstorbenen Tunnelerbauer Louis Favre besichtigt werden.
Hundert Jahre später, am 5.September 1980, wurde nach zehnjähriger
Bauzeit der längste Strassentunnel der Welt (16,3 km) dem Verkehr übergeben.
So wie zu jener Zeit, als Säumer, Pilger und Abenteurer über den
Gotthard stiegen, bietet Göschenen noch heute jene herzliche
Gastlichkeit, die kleinen Dörfern eigen ist. Der Gast ist nicht nur gern
gesehen. Wir setzen alles daran, damit er sich bei uns auch wohl fühlt. |